Die Bachelorarbeit steht an, aber dein Konto ist leer? Viele Studierende stehen vor diesem Problem. Sie müssen Geld verdienen, aber gleichzeitig ihre Abschlussarbeit schreiben. Ist das überhaupt möglich? Ja, mit der richtigen Planung kannst du beides schaffen. In diesem Artikel erfährst du, wie du Job und Bachelorarbeit unter einen Hut bekommst.
Die gute Nachricht zuerst: Du bist nicht allein. Fast zwei Drittel aller Studierenden jobben neben dem Studium. Viele von ihnen schaffen auch die Bachelorarbeit mit Bravour. Es kommt darauf an, den richtigen Job zu finden und deine Zeit klug einzuteilen.
Die passende Arbeit finden
Nicht jeder Job passt zur intensiven Phase der Bachelorarbeit. Manche Tätigkeiten lassen sich besser mit dem Schreiben vereinbaren als andere. Worauf solltest du achten?
Flexible Arbeitszeiten sind Gold wert. Suche nach Jobs, bei denen du deine Stunden selbst einteilen kannst. So kannst du mehr arbeiten, wenn die Bachelorarbeit gerade ruht, und weniger, wenn du eine wichtige Phase hast. Besonders gut sind Jobs auf Abruf oder mit Schichtsystem, bei denen du selbst wählen kannst.
Anna studiert Soziologie und berichtet: "Ich arbeite in einem Café, wo ich meine Schichten zwei Wochen im Voraus planen kann. In der Recherchephase habe ich mehr gearbeitet. Als ich dann intensiv schreiben musste, habe ich meine Stunden reduziert. Mein Chef hatte Verständnis, weil ich früh mit ihm gesprochen habe."
Jobs an der Hochschule bieten oft ideale Bedingungen. Als studentische Hilfskraft hast du meist flexible Zeiten und verständnisvolle Vorgesetzte. Manchmal kannst du sogar Synergien schaffen, wenn der Job inhaltlich zu deiner Bachelorarbeit passt. Frag bei Professoren nach oder schau auf dem Jobportal deiner Uni.
Online-Jobs werden immer beliebter. Du kannst von zu Hause aus arbeiten und sparst die Fahrzeit. Korrekturlesen, Programmieren, Übersetzungen oder virtuelle Assistenz – es gibt viele Möglichkeiten. Diese Jobs lassen sich oft gut in Lücken im Tagesablauf einbauen.
Max hat gute Erfahrungen gemacht: "Ich arbeite als Online-Tutor für Mathe. Die Schüler buchen Termine, und ich kann selbst festlegen, wann ich verfügbar bin. An manchen Tagen unterrichte ich früh morgens, bevor ich an meiner Bachelorarbeit sitze. Das gibt mir ein festes Einkommen, ohne mein Schreiben zu stören."
Die richtige Balance finden
Wie viele Stunden kannst du neben der Bachelorarbeit arbeiten? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab – deiner Arbeitsweise, dem Thema deiner Arbeit und deinen finanziellen Bedürfnissen.
Die meisten Experten empfehlen maximal 10 bis 15 Stunden pro Woche neben einer Vollzeit-Bachelorarbeit. Bei mehr Stunden leidet oft entweder die Qualität der Arbeit oder deine Gesundheit. Überlege gut, was du wirklich brauchst. Kannst du vielleicht deine Ausgaben reduzieren, um weniger arbeiten zu müssen?
Lisa teilt ihre Erfahrung: "Ich habe anfangs 20 Stunden pro Woche gekellnert. Das war zu viel. Ich war abends zu müde zum Schreiben. Dann habe ich auf 12 Stunden reduziert und mehr in Blöcken gearbeitet – freitags und samstags. So hatte ich vier Tage am Stück für meine Bachelorarbeit. Das klappte viel besser."
Tageszeiten beachten ist wichtig. Wann bist du am produktivsten für deine Bachelorarbeit? Viele können sich morgens besser konzentrieren. Wenn das bei dir so ist, suche einen Abendjob. Bist du eher ein Nachtmensch, funktioniert es vielleicht umgekehrt. Achte auf deinen Biorhythmus.
Blöcke bilden kann helfen. Statt jeden Tag ein bisschen zu arbeiten und ein bisschen zu schreiben, konzentriere dich an manchen Tagen voll auf den Job und an anderen auf die Bachelorarbeit. So musst du nicht ständig umschalten und verlierst weniger Zeit beim Wiedereinarbeiten.
Zeitmanagement ist alles
Mit gutem Zeitmanagement steht und fällt dein Erfolg. Die Bachelorarbeit ist ein Marathon, kein Sprint. Du brauchst einen Plan, der über mehrere Monate trägt.
Erstelle einen Zeitplan für die gesamte Bachelorarbeit. Teile sie in Phasen ein – Recherche, Gliederung, Schreiben, Überarbeiten. Für jede Phase planst du, wie viel du arbeiten kannst. In manchen Phasen ist mehr möglich als in anderen.
Tim hat das geholfen: "Ich habe einen Gesamtplan für drei Monate erstellt. In der Recherchephase konnte ich 15 Stunden pro Woche jobben. Als ich mit dem Schreiben begann, habe ich auf 8 Stunden reduziert. In den letzten zwei Wochen vor der Abgabe habe ich ganz mit dem Arbeiten aufgehört. Das hatte ich finanziell eingeplant."
Wochenplanung ist ebenfalls wichtig. Lege zu Beginn jeder Woche fest, wann du arbeitest und wann du an der Bachelorarbeit sitzt. Reserviere feste Blöcke für beides und halte dich daran. Plane auch Pausen und Freizeit ein – das ist wichtig für deine Motivation und Gesundheit.
Puffer einbauen nicht vergessen. Es läuft nie alles nach Plan. Deine Umfrage braucht länger, der Professor antwortet nicht, oder du wirst krank. Plane von Anfang an Puffer ein, damit du nicht unter Druck gerätst, wenn etwas schief geht.
Mit dem Arbeitgeber sprechen
Offene Kommunikation mit deinem Arbeitgeber kann viele Probleme lösen. Die meisten haben Verständnis für Studierende in der Abschlussphase, wenn du früh genug mit ihnen sprichst.
Informiere deinen Chef rechtzeitig über deine Bachelorarbeit. Erkläre, wann du die arbeitsintensivsten Phasen hast und welche Lösung du dir vorstellst. Vielleicht kannst du vorübergehend weniger arbeiten oder deine Schichten anders legen. Ein guter Arbeitgeber wird versuchen, dir entgegenzukommen.
Julia hat das erlebt: "Ich arbeite seit zwei Jahren in einem Supermarkt. Als die Bachelorarbeit anstand, habe ich drei Monate vorher mit meiner Chefin gesprochen. Wir haben vereinbart, dass ich in dieser Zeit nur am Wochenende arbeite. Dafür habe ich versprochen, danach wieder mehr Schichten zu übernehmen. Das war fair für beide Seiten."
Ersatz organisieren kann helfen. Kennst du Kommilitonen, die ebenfalls einen Job suchen? Vielleicht könnt ihr euch abwechseln oder gegenseitig vertreten. Wenn du deinem Chef eine Lösung anbietest, statt nur ein Problem, stehen deine Chancen besser.
Befristete Lösungen vorschlagen. Die Bachelorarbeit dauert nur einige Monate. Mach deinem Arbeitgeber klar, dass es sich um eine vorübergehende Situation handelt. Vielleicht kannst du in dieser Zeit andere Aufgaben übernehmen, die flexibler sind.
Synergien zwischen Job und Bachelorarbeit nutzen
Im Idealfall ergänzen sich dein Job und deine Bachelorarbeit. Suche nach Verbindungen und nutze sie.
Thematische Überschneidungen finden. Schreibst du über ein Thema, das mit deinem Job zu tun hat? Das kann viele Vorteile bringen. Du hast bereits Fachwissen, kennst Ansprechpartner und kannst vielleicht sogar während der Arbeitszeit recherchieren.
Stefan studiert Wirtschaftsinformatik: "Ich arbeite als Werkstudent in der IT-Abteilung eines Versicherungsunternehmens. Meine Bachelorarbeit befasst sich mit Datensicherheit im Homeoffice. Ich konnte Kollegen interviewen und hatte Zugang zu internen Daten – natürlich alles abgesprochen und anonymisiert. Das hat mir viel Zeit gespart."
Fähigkeiten übertragen. Auch wenn die Themen nicht direkt zusammenhängen, gibt es oft übertragbare Fähigkeiten. Deine Erfahrung im Kundenservice kann dir bei Interviews helfen. Deine Programmierkenntnisse nützen dir vielleicht bei der Datenauswertung für die Bachelorarbeit.
Kontakte nutzen. Dein Arbeitgeber und deine Kollegen haben Netzwerke. Vielleicht können sie dir Türen öffnen, Experten vermitteln oder Zugang zu Informationen verschaffen. Sprich offen über dein Thema – oft ergeben sich überraschende Verbindungen.
Die finanziellen Aspekte bedenken
Geld ist wichtig, aber nicht alles. Überlege genau, wie viel du wirklich brauchst und welche Alternativen es gibt.
Budget erstellen ist der erste Schritt. Liste alle notwendigen Ausgaben auf: Miete, Lebensmittel, Krankenversicherung, Kommunikation. Streiche Luxusausgaben oder reduziere sie für die Zeit der Bachelorarbeit. So siehst du, wie viel du wirklich verdienen musst.
Maria hat das geholfen: "Ich habe alle meine Ausgaben aufgeschrieben und war überrascht, wie viel ich für Kaffee unterwegs und Essengehen ausgegeben habe. Für drei Monate habe ich das eingeschränkt und mehr zu Hause gekocht. So konnte ich fünf Stunden weniger pro Woche arbeiten, ohne finanzielle Probleme zu bekommen."
Finanzielle Polster nutzen, wenn möglich. Hast du Ersparnisse? Die Abschlussphase des Studiums kann ein guter Zeitpunkt sein, sie einzusetzen. Auch ein vorübergehender Zuschuss von Eltern oder Verwandten kann dir helfen, deine Arbeitsstunden zu reduzieren.
Alternative Einnahmequellen prüfen. Vielleicht hast du Anspruch auf BAföG oder ein Stipendium für die Abschlussphase. Auch einmalige Aktionen wie das Verkaufen nicht mehr benötigter Dinge können dein Budget aufbessern, ohne dass du regelmäßig arbeiten musst.
Die gesundheitlichen Aspekte nicht vergessen
Die Kombination aus Job und Bachelorarbeit kann anstrengend sein. Achte auf deine Gesundheit, sonst riskierst du, dass am Ende beides leidet.
Schlaf ist nicht verhandelbar. Viele Studierende sparen am Schlaf, um alles zu schaffen. Das rächt sich aber schnell durch nachlassende Konzentration und Kreativität. Plane sieben bis acht Stunden Schlaf fest ein, auch wenn der Zeitdruck steigt.
Thomas erzählt aus eigener Erfahrung: "In der Mitte meiner Bachelorarbeit schlief ich nur noch fünf Stunden pro Nacht, um Job und Schreiben zu schaffen. Nach zwei Wochen machte ich so viele Fehler, dass ich ganze Kapitel neu schreiben musste. Das hat mich mehr Zeit gekostet, als wenn ich von Anfang an genug geschlafen hätte."
Bewegung hilft gegen Stress. Auch wenn du denkst, du hast keine Zeit für Sport – du brauchst ihn. Schon 20 Minuten Bewegung täglich können deine Stimmung heben und deine Konzentration verbessern. Integriere es in deinen Alltag: zu Fuß zum Job gehen oder abends eine Runde um den Block laufen.
Gesunde Ernährung unterstützt dein Gehirn. In stressigen Phasen greifen viele zu Fast Food oder lassen Mahlzeiten ausfallen. Das schadet deiner Leistungsfähigkeit. Bereite einfache, gesunde Mahlzeiten vor und nimm dir Zeit zum Essen. Dein Körper und dein Gehirn werden es dir danken.
Erfahrungen anderer Studierender nutzen
Du musst das Rad nicht neu erfinden. Viele haben vor dir Job und Bachelorarbeit gemeistert. Lerne von ihren Erfahrungen.
Sprich mit Kommilitonen, die bereits fertig sind. Frage sie nach ihren Erfahrungen und Tipps. Was würden sie heute anders machen? Wie haben sie die Balance gefunden? Oft geben sie dir praktische Ratschläge, die in keinem Ratgeber stehen.
Katharina hat davon profitiert: "Eine Freundin aus höherem Semester riet mir, meinen Job nicht komplett aufzugeben, sondern nur zu reduzieren. Sie sagte, der regelmäßige Kontakt mit Kollegen und die Struktur hätten ihr geholfen, nicht in ein Motivationsloch zu fallen. Das war für mich der beste Rat."
Online-Foren und Studierenden-Gruppen bieten Austausch. In sozialen Medien gibt es viele Gruppen für Studierende in der Abschlussphase. Dort kannst du Fragen stellen und von den Erfahrungen anderer lernen. Manchmal hilft schon das Wissen, dass andere ähnliche Herausforderungen meistern.
Beratungsangebote der Hochschule nutzen. Viele Universitäten haben spezielle Beratungsstellen für Studierende mit Jobverpflichtungen. Sie können dir helfen, einen realistischen Plan zu erstellen und Lösungen für deine spezifische Situation zu finden.
Mit dem Betreuer sprechen
Dein Betreuer sollte von deiner Situation wissen. Die meisten Professoren haben Verständnis für arbeitende Studierende, wenn du offen kommunizierst.
Informiere deinen Betreuer früh über deine Jobsituation. Du musst nicht um Sonderbehandlung bitten, sondern nur realistisch planen. Gemeinsam könnt ihr einen Zeitplan erstellen, der zu deinen Möglichkeiten passt.
Alexander hat gute Erfahrungen gemacht: "Ich habe meiner Betreuerin gleich gesagt, dass ich 15 Stunden pro Woche arbeiten muss. Sie hat mir geholfen, die Bachelorarbeit so zu strukturieren, dass ich trotzdem alles schaffe. Sie gab mir auch den Tipp, mit der Methodik zu beginnen, weil dieser Teil am zeitaufwändigsten war."
Realistische Erwartungen sind wichtig. Manche Themen erfordern mehr Zeit als andere. Sprich mit deinem Betreuer darüber, ob dein geplantes Thema mit deinen zeitlichen Einschränkungen vereinbar ist. Vielleicht gibt es Wege, den Umfang anzupassen, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.
Regelmäßige Updates geben. Halte deinen Betreuer auf dem Laufenden, besonders wenn sich an deiner Arbeitssituation etwas ändert. So vermeidest du unangenehme Überraschungen kurz vor der Abgabe.
Fazit: Es ist möglich, aber plane klug
Jobben während der Bachelorarbeit ist eine Herausforderung, aber mit guter Planung machbar. Viele Studierende meistern beides erfolgreich. Das Wichtigste ist, realistisch zu bleiben und frühzeitig zu planen.
Suche einen flexiblen Job, der zu deinen Stärken und im besten Fall auch zu deinem Thema passt. Kommuniziere offen mit deinem Arbeitgeber und deinem Betreuer. Nutze alle verfügbaren Ressourcen und Unterstützungsangebote.
Vergiss nicht: Die Bachelorarbeit ist eine wichtige Phase deines Studiums. Sie bestimmt nicht nur deine Abschlussnote, sondern kann auch deine berufliche Zukunft beeinflussen. Wenn es irgendwie möglich ist, reduziere deine Arbeitsstunden während dieser Zeit. Es ist eine Investition in deine Zukunft.
Mit der richtigen Balance zwischen Job und Bachelorarbeit kannst du nicht nur finanziell über die Runden kommen, sondern auch eine Arbeit abliefern, auf die du stolz sein kannst. Und vielleicht lernst du dabei sogar wertvolle Fähigkeiten im Zeitmanagement und in der Selbstorganisation, die dir im späteren Berufsleben zugutekommen.